
Donnerstag, 24. Dezember 2009
Dienstag, 22. Dezember 2009
Ich gedeihe ...
... leider zu viel. Mehr als fünf Kilo Reserven braucht ja kein Mensch. Jetzt steht noch Weihnachten vor der Tür. Ok, das nehme ich noch mit. Da werden die Reserven noch ein wenig aufgestockt. Danach jedoch heißt es die positive Energiebilanz umzudrehen. Da ich mich im Moment gar nicht so viel bewegen kann, um die Menge an KH zu verbrauchen, die ich zu mir nehme, muss ich wohl die Zufuhr derselben reduzieren.
Wenn ich so sehe, was in meinem näheren Umfeld so wegtrainiert wird, bekomme ich langsam ein schlechtes Gewissen.
Ich fange dann mal so langsam mit dem Training an.
Wenn ich so sehe, was in meinem näheren Umfeld so wegtrainiert wird, bekomme ich langsam ein schlechtes Gewissen.
Ich fange dann mal so langsam mit dem Training an.
Sonntag, 22. November 2009
Bike 'n Hike
Komischer Tag heute. Die spontane Jedermann-Tour habe ich wegen Interessenmangels abgesagt. Als Option bestand noch eine Rennradtour mit Zenon durch den Odenwald. Das Regenradar meinte jedoch, dass dies keine so gute Idee sei. Also bin ich bei leichtem Regen mit dem Bike zu einem für dieses Sportgerät eigentlich ungeeigneten Spot gefahren.
Eine Woche vor dem 1. Advent in kurzen Hosen und Knielingen auf solchen Wegen unterwegs zu sein, ist schon etwas befremdlich.
Steilhänge, Seile, Spaß und natürlich Trails vom Feinsten. Ein perfekter Sonntagmorgen im November!





Mittwoch, 18. November 2009
Überstunden abfeiern
An alle, die heute arbeiten mussten: Ich bin bei frühlingshaftem Wetter eine schöne Runde im Vorspessart gefahren. Ätsch! Einzig alleine der fiese Südwest-Wind hat meinen Schnitt nach unten gedrückt, sonst war ich kaum zu halten.
Sonntag, 1. November 2009
Rammtrails
Auf meinen Singletrails war ich heute als Single unterwegs, mal abgesehen von den Spaziergängern, die genauso wie ich die Novembersonne nutzten. Meine Musik verleitete mich "Steine zu rammen", Tempo zu bolzen, im Wiegetritt die Anstiege hoch zu fliegen. Zwei Stunden Need for Speed!
Samstag, 31. Oktober 2009
Schotter-Medley
Spontan fuhren wir heute zu dritt bei knackigen Temperaturen Richtung Echterspfahl. Und natürlich wieder zurück. Alfred gab dabei den Ton an und suchte sich heute ein Schottermedley aus. Trails wurden rechts und links liegen gelassen. Man sollte aber nicht denken, dass die Strecke einfach zu fahren war. Für den ein oder anderen Teilnehmer wird's definitiv mal wieder Zeit für ein Fahrtechnik-Training. Apropos: Tilli war auch dabei.
Samstag, 24. Oktober 2009
Ausscheidungsrennen

Wir mussten krankheitsbedingt aus diversen Körperöffnungen ausscheiden ...
Nach vier Wochen Pause, davon die letzten zwei mit Durchfall aus der Nase wollte ich heute mal wieder locker eine Runde drehen. Mit Andi, Thorsi und dem ebenfalls angeschlagenen Tilli ging es gemütlich mit 32-34 nach Miltenberg - Gegenwind versteht sich. Ab Collenberg begann der Kampf mit dem Berg. Wir wollten wohl unsere eigenen Viren abschütteln , sonst lassen sich das irre Tempo hinauf und die anschließenden "80 Sachen" nach Mönchberg nicht erklären. Auf dem flotten Weg nach Heimbuchenthal hat es dann auch endlich Andi erwischt. Tilli ist einer von der schnellen Sorte, das wissen wir ja, seine Seuche verbreitet sich aber auch rasant. Gute Besserung, Andi!
Das war nach langer Zeit mal wieder eine vernünftige Ausfahrt in unvernünftigem Tempo.
Sonntag, 18. Oktober 2009
Sonntag, 23. August 2009
BBM 2009
Mein letztes Rennen dieses Jahr und es musste unbedingt ein Bike-Rennen sein! Rennrad bin ich dieses Jahr mehr als genug gefahren. Den BBM konnte ich heuer zum ersten Mal fahren, weil der Ötzi nicht in meinem Terminkalender stand.
Experimentierfreudig wie ich bin habe ich vor dem Start meiner Gabel mehr Luft spendiert, das sollte ich während des Rennens deutlich zu spüren bekommen. Meine Luft hingegen war schon ziemlich raus, aber unter 3h sollten auf der Mittelstrecke noch drin sein.
Nach dem Start war sofort HFmax angesagt. Die ersten Minuten habe ich versucht mit der Spitze mitzuhalten. Nach dem ersten Berg legte ich diesen Plan wieder auf Eis. Ich war jetzt schon platt. An der lustigen Bachquerung wollte ich erst mit Taucherbrille mal die Lage checken. Meine Konkurrenten hatten aber scheinbar viel Spaß beim Durchfahren, also bin ich kurzerhand hinterher. Schließlich hatte ich dann auch irgendwann mein Tempo gefunden. Auf den Abfahrten musste ich für meine Experimentierfreudigkeit jedoch bitter bezahlen. Die Gabel war leider viel zu hart. Das hat zum Glück wiederum sehr dazu beigetragen, die Kohlensäure aus dem Wasser zu schütteln.
Im Ziel bin ich dann nach 2:45 als 35. gesamt angekommen. In der Wertung "Spessart-Masters" sind wir als 4er Team (mit Alfred, Tilli, Thorsi) auf dem 3. Platz gelandet. Die Veranstaltung an sich hat sehr viel Spaß gemacht, 2010 muss ich aber verzichten. Da warten wieder größere Herausforderungen auf mich ;-)
Experimentierfreudig wie ich bin habe ich vor dem Start meiner Gabel mehr Luft spendiert, das sollte ich während des Rennens deutlich zu spüren bekommen. Meine Luft hingegen war schon ziemlich raus, aber unter 3h sollten auf der Mittelstrecke noch drin sein.
Nach dem Start war sofort HFmax angesagt. Die ersten Minuten habe ich versucht mit der Spitze mitzuhalten. Nach dem ersten Berg legte ich diesen Plan wieder auf Eis. Ich war jetzt schon platt. An der lustigen Bachquerung wollte ich erst mit Taucherbrille mal die Lage checken. Meine Konkurrenten hatten aber scheinbar viel Spaß beim Durchfahren, also bin ich kurzerhand hinterher. Schließlich hatte ich dann auch irgendwann mein Tempo gefunden. Auf den Abfahrten musste ich für meine Experimentierfreudigkeit jedoch bitter bezahlen. Die Gabel war leider viel zu hart. Das hat zum Glück wiederum sehr dazu beigetragen, die Kohlensäure aus dem Wasser zu schütteln.
Im Ziel bin ich dann nach 2:45 als 35. gesamt angekommen. In der Wertung "Spessart-Masters" sind wir als 4er Team (mit Alfred, Tilli, Thorsi) auf dem 3. Platz gelandet. Die Veranstaltung an sich hat sehr viel Spaß gemacht, 2010 muss ich aber verzichten. Da warten wieder größere Herausforderungen auf mich ;-)
Samstag, 8. August 2009
Alpenbrevet 2009
Vorher:

Die Nacht verlief ungewohnt ruhig. Die Triple Ts Thorsi, Tilli und Thomas schauen müde aus dem Fenster. Die alles entscheidende Frage: Wie ist das Wetter? In der Dunkelheit kann man die Wolken tief im Tal hängen sehen. Zum Glück ist es trocken.
Wir praktizieren Zwangsernährung am eigenen Leib. Am schlimmsten ist der abschließende Oatsnack, er will einfach nicht den Weg in den Magen finden. Um ca. 6:30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Start. Vorher vertrödeln wir noch die Zeit mit einem Startfoto. Alpenbrevet ... wir kommen!
Am Start reihen wir uns selbsbewusst in die schnellste Gruppe ein. Noch genug Zeit, ein paar Bissen Powerbar zu sich zu nehmen bevor der Sprecher die Sekunden runterzählt.
Es geht los! Wir fahren zu dritt in einem großen Pulk nach Innertkirchen. Von dort geht es ohne Vorwarnung hinauf zum Grimsel. Nach einer gewissen Zeit sind Tilli und ich ohne Thorsi (der Gold fährt) unterwegs. Auf dem Pass ist es ungemütlich, aber trocken. Schnell die Regenjacke an und hinein in die Abfahrt. Ich kann mich an keinen Meter mehr dieser Abfahrt erinnern. Dafür umso mehr an die nächste Bergfahrt. Der Nufenen ist steil, ich quäle mich mit meinem 25er Ritzel den Berg hinauf und verfluche mich selbst, dass ich nicht eine leichtere Übersetzung montiert habe. Ich wollte es so haben, werde von etlichen Mitstreitern überholt, sogar von einem Typen mit einem gepimpten Mountainbike. Mein Puls ist nicht im normalen Bereich, ich habe keine Power, nichts passt. Ich halte an, um meinen Sattel gerade zu stellen und spiele mit dem Gedanken, auf die Goldstrecke abzubiegen. Der Blick hinauf zum Pass verheißt nichts Gutes. Dichte Wolken umhüllen die Berge um mich herum. Endlich bin ich oben und werde sofort von Tilli mit einem Foto begrüßt. Ich mampfe schnell alles, was es gibt, in mich hinein. Fastfood auf dem Nufenen: In der linken Backe Brot mit Käse, in der rechten eine Banane. Zum Schluss noch ein Schluck Maxim-Energy Drink. Bevor mir alles wieder hoch kommen kann, springe ich schnell auf mein Rad und wir stürzen uns in die nebelige Abfahrt.
Ich sehe fast nichts, die Brille beschlägt, es fängt an zu regnen. Mir ist saukalt und ich habe ein sehr unangenehmes Überschlagsgefühl. Tilli ist schon außer Sichtweite als ich ein weiteres Mal anhalten muss um die Sattelhöhe- und position neu einzustellen. Es geht alles sehr schnell. Nach ein paar Harakiri-Kurven sehe ich Tilli am Straßenrand auf mich warten. Das beruhigt mich und zu zweit fahren wir durch den Nebel hinab. Pötzlich taucht in einer Kehre schemenhaft ein Motorrad mitten auf der Fahrbahn vor mir auf, ich gehe voll in die Eisen. Mein Hinterrad blockiert und ich drohe weg zu rutschen, schaffe es aber gerade so vorbei zu eiern. Ein Kollege hat sich wohl in dieser Kurve etwas verschätzt und ist gestürzt.
Je weiter wir runter kommen desto nasser wird es. Im Tal ist der Nebel verschwunden, wir befinden uns mittlerweile im italienischen Teil der Schweiz und kommen über eine halbe Stunde vor dem Zeitlimit in Airolo an.

Zwischenzeitlich sind wir in einer Gruppe von ca. acht Fahrern unterwegs. Die Platinstrecke ist jetzt ein Muss! Bei Gegenwind, Regen und einer gehörigen Dusche des Vordermannes geht es flott hinab zum tiefsten Punkt der Strecke nach Biasca. Von dort folgt auf elend langen 40km der Aufstieg zum 1800 Meter höher gelegenen Lukmanier. Die gesamte Auffahrt liegt wieder in dichten Wolken. Ich freue mich auf diesen Pass, flachere Steigungen liegen mir. Nach ca. 400hm habe ich meinen Tritt gefunden und trete mein Tempo den Pass hinauf. Der Nebel wird dichter und ich vermisse auf einmal Tilli hinter mir. Um mich herum sehe ich keine einzige Menschenseele. Stupide trete ich im Zwiegespräch mit meinem Oberrohr und schwerer Musik von Nirvana Meter um Meter hinauf. Das Nirvana in Form des Lukmaniers ist nicht mehr weit! Jeder vor mir im Nebel auftauchende Fahrer wird geschluckt, erst von mir, dann wieder vom Nebel. Bei KM167 bin ich oben, verpflege mich wieder und warte geduldig bei warmem Tee und kalter Cola auf Tilli. Als ich mit dem Gedanken spiele, weiter zu fahren und im warmen Tal zu warten, taucht er aus den Wolken auf.
Jetzt geht es auf regennassen Betonplatten vom Lucomagno hinab nach Disentis. Wie üblich muss ich im Tal die Regenjacke im Trikot verstauen. Auf dem Weg zum Oberalp merke ich langsam, dass ich müde werde und lasse Tilli mit einem weiteren Radler ziehen. Zur Motivation trägt der Sichtkontkakt zu den Beiden bei. Die Abfahrt vom Oberalp ist sehr flüssig und wir nehmen die Kurven wie kein anderer. Gäbe es ein Rennrad Downhill Wettbewerb, wir würden ganz vorne landen.

Nach Andermatt bläst uns der Wind ins Gesicht, dunkle Wolken rasen an uns vorüber und drohen uns zu verschlingen. Die Apokalypse ist nahe ... nichts wie weg hier!
Auf der folgenden Abfahrt ist der Verkehr auf einmal sehr dicht und wir überholen die Autos, wo immer es möglich ist. Zum Abschluss wartet noch der Susten mit 1300hm auf uns. Am Fuße des Passes muss ich anhalten und meine Jacke verstauen, es regnet wieder. Der Regen macht mir mittlerweile nichts mehr aus. Wie in Trance kurbele ich diesen Berg hoch. Schließlich kommt Tilli wieder in mein Blickfeld und ich drücke mir noch schnell mein letztes Gel rein. Auf einmal ein Tunnel, ich fühle mich an den Ötzi erinnert und schalte auf das große Blatt. Am Ende des Tunnels ist die letzte Verpflegung. Noch schnell werden ein paar Käsebrote und zwei Cola verschlungen bevor wir die letzte, grandiose Afahrt hinab nach Innertkirchen in Angriff nehmen. 30km vor dem Ziel hat mein Tacho die Arbeit eingestellt. Es war nur eine Frage der Zeit, wann er "absäuft".
Im Tal steht eine Hand voll Zuschauer Spalier und applaudiert uns. Nch 12 Stunden und 36 Minuten erreichen wir schließlich das Ziel. Mein letzter Blick auf den Tacho zeigte einen 24er Schnitt an. Dem entsprechend dürfte die reine Fahrzeit bei ca. 11:45 gelegen haben.
Thorsi befand sich mit 9:17 h auf Goldkurs. Eine solide Leistung!
Nachher (Platinis):

Am Schluss bleibt natürlich die Frage, ob 276 Kilometer und 7031 Höhenmeter die ultimative Herausforderung waren. Ich habe hoch gepokert: Zum einen mit einer Vorbereitung von nur 40.000hm und zum Zweiten mit einer -wie ich finde- für meine Physis gewagten Übersetzung. Das war für mich der eigentliche Reiz an der Geschichte. Leider haben wir den einzigen schlechten Tag der Woche erwischt, so konnten wir von den Schweizer Bergen nichts sehen. Dafür kenne ich jetzt jede Faser meines Oberrohres.
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Bericht von Tilli

Die Nacht verlief ungewohnt ruhig. Die Triple Ts Thorsi, Tilli und Thomas schauen müde aus dem Fenster. Die alles entscheidende Frage: Wie ist das Wetter? In der Dunkelheit kann man die Wolken tief im Tal hängen sehen. Zum Glück ist es trocken.
Wir praktizieren Zwangsernährung am eigenen Leib. Am schlimmsten ist der abschließende Oatsnack, er will einfach nicht den Weg in den Magen finden. Um ca. 6:30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Start. Vorher vertrödeln wir noch die Zeit mit einem Startfoto. Alpenbrevet ... wir kommen!
Am Start reihen wir uns selbsbewusst in die schnellste Gruppe ein. Noch genug Zeit, ein paar Bissen Powerbar zu sich zu nehmen bevor der Sprecher die Sekunden runterzählt.
Es geht los! Wir fahren zu dritt in einem großen Pulk nach Innertkirchen. Von dort geht es ohne Vorwarnung hinauf zum Grimsel. Nach einer gewissen Zeit sind Tilli und ich ohne Thorsi (der Gold fährt) unterwegs. Auf dem Pass ist es ungemütlich, aber trocken. Schnell die Regenjacke an und hinein in die Abfahrt. Ich kann mich an keinen Meter mehr dieser Abfahrt erinnern. Dafür umso mehr an die nächste Bergfahrt. Der Nufenen ist steil, ich quäle mich mit meinem 25er Ritzel den Berg hinauf und verfluche mich selbst, dass ich nicht eine leichtere Übersetzung montiert habe. Ich wollte es so haben, werde von etlichen Mitstreitern überholt, sogar von einem Typen mit einem gepimpten Mountainbike. Mein Puls ist nicht im normalen Bereich, ich habe keine Power, nichts passt. Ich halte an, um meinen Sattel gerade zu stellen und spiele mit dem Gedanken, auf die Goldstrecke abzubiegen. Der Blick hinauf zum Pass verheißt nichts Gutes. Dichte Wolken umhüllen die Berge um mich herum. Endlich bin ich oben und werde sofort von Tilli mit einem Foto begrüßt. Ich mampfe schnell alles, was es gibt, in mich hinein. Fastfood auf dem Nufenen: In der linken Backe Brot mit Käse, in der rechten eine Banane. Zum Schluss noch ein Schluck Maxim-Energy Drink. Bevor mir alles wieder hoch kommen kann, springe ich schnell auf mein Rad und wir stürzen uns in die nebelige Abfahrt.

Je weiter wir runter kommen desto nasser wird es. Im Tal ist der Nebel verschwunden, wir befinden uns mittlerweile im italienischen Teil der Schweiz und kommen über eine halbe Stunde vor dem Zeitlimit in Airolo an.

Zwischenzeitlich sind wir in einer Gruppe von ca. acht Fahrern unterwegs. Die Platinstrecke ist jetzt ein Muss! Bei Gegenwind, Regen und einer gehörigen Dusche des Vordermannes geht es flott hinab zum tiefsten Punkt der Strecke nach Biasca. Von dort folgt auf elend langen 40km der Aufstieg zum 1800 Meter höher gelegenen Lukmanier. Die gesamte Auffahrt liegt wieder in dichten Wolken. Ich freue mich auf diesen Pass, flachere Steigungen liegen mir. Nach ca. 400hm habe ich meinen Tritt gefunden und trete mein Tempo den Pass hinauf. Der Nebel wird dichter und ich vermisse auf einmal Tilli hinter mir. Um mich herum sehe ich keine einzige Menschenseele. Stupide trete ich im Zwiegespräch mit meinem Oberrohr und schwerer Musik von Nirvana Meter um Meter hinauf. Das Nirvana in Form des Lukmaniers ist nicht mehr weit! Jeder vor mir im Nebel auftauchende Fahrer wird geschluckt, erst von mir, dann wieder vom Nebel. Bei KM167 bin ich oben, verpflege mich wieder und warte geduldig bei warmem Tee und kalter Cola auf Tilli. Als ich mit dem Gedanken spiele, weiter zu fahren und im warmen Tal zu warten, taucht er aus den Wolken auf.
Jetzt geht es auf regennassen Betonplatten vom Lucomagno hinab nach Disentis. Wie üblich muss ich im Tal die Regenjacke im Trikot verstauen. Auf dem Weg zum Oberalp merke ich langsam, dass ich müde werde und lasse Tilli mit einem weiteren Radler ziehen. Zur Motivation trägt der Sichtkontkakt zu den Beiden bei. Die Abfahrt vom Oberalp ist sehr flüssig und wir nehmen die Kurven wie kein anderer. Gäbe es ein Rennrad Downhill Wettbewerb, wir würden ganz vorne landen.

Nach Andermatt bläst uns der Wind ins Gesicht, dunkle Wolken rasen an uns vorüber und drohen uns zu verschlingen. Die Apokalypse ist nahe ... nichts wie weg hier!
Auf der folgenden Abfahrt ist der Verkehr auf einmal sehr dicht und wir überholen die Autos, wo immer es möglich ist. Zum Abschluss wartet noch der Susten mit 1300hm auf uns. Am Fuße des Passes muss ich anhalten und meine Jacke verstauen, es regnet wieder. Der Regen macht mir mittlerweile nichts mehr aus. Wie in Trance kurbele ich diesen Berg hoch. Schließlich kommt Tilli wieder in mein Blickfeld und ich drücke mir noch schnell mein letztes Gel rein. Auf einmal ein Tunnel, ich fühle mich an den Ötzi erinnert und schalte auf das große Blatt. Am Ende des Tunnels ist die letzte Verpflegung. Noch schnell werden ein paar Käsebrote und zwei Cola verschlungen bevor wir die letzte, grandiose Afahrt hinab nach Innertkirchen in Angriff nehmen. 30km vor dem Ziel hat mein Tacho die Arbeit eingestellt. Es war nur eine Frage der Zeit, wann er "absäuft".
Im Tal steht eine Hand voll Zuschauer Spalier und applaudiert uns. Nch 12 Stunden und 36 Minuten erreichen wir schließlich das Ziel. Mein letzter Blick auf den Tacho zeigte einen 24er Schnitt an. Dem entsprechend dürfte die reine Fahrzeit bei ca. 11:45 gelegen haben.
Thorsi befand sich mit 9:17 h auf Goldkurs. Eine solide Leistung!
Nachher (Platinis):
Am Schluss bleibt natürlich die Frage, ob 276 Kilometer und 7031 Höhenmeter die ultimative Herausforderung waren. Ich habe hoch gepokert: Zum einen mit einer Vorbereitung von nur 40.000hm und zum Zweiten mit einer -wie ich finde- für meine Physis gewagten Übersetzung. Das war für mich der eigentliche Reiz an der Geschichte. Leider haben wir den einzigen schlechten Tag der Woche erwischt, so konnten wir von den Schweizer Bergen nichts sehen. Dafür kenne ich jetzt jede Faser meines Oberrohres.
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Bericht von Tilli
Mittwoch, 5. August 2009
Lampenfieber
Das Training für den Höhepunkt des Jahres 2009 ist abgeschlossen. Die Vorbereitung lief planmäßig. Von Krankheiten blieb ich weitgehend verschont, pünktlich zum Event hat mich jedoch -wie immer vor wichtigen Ereignissen - ein penetranter Virus im Griff. Es bleiben noch zwei Tage Zeit, das Antivirenprogramm zu starten und dieses Mistvieh unschädlich zu machen.
Gepackt wird heute Abend, das Rad muss auch noch auf das Rennen eingestimmt werden. Steht bis jetzt ganz ruhig und gelassen da. Am Samstag wird es leiden. Werde ich auch leiden? Das hängt meines Erachtens von zwei wesentlichen Fragen ab:
1.) Sind die läppischen 40.000hm Vorbereitung genug für fünf Alpenpässe an einem Tag?
2.) Werde ich mit Kompakt und 11-25 über die Berge kommen?
Morgen um 9:00 Uhr geht es mit meinen Spezis Tilli und Thorsi nach CH-Meiringen. Am Freitag wollen wir die Eigernordwand besichtigen. Ich nehme mal vorsichtshalber das Kletterset mit. Bügeleisen, Götterquergang und Spinne klingen sehr interessant ;-)
Am Samstag um 6:45 ist Start in Meiringen. Es gibt verschiedene Messpunkte auf der Strecke. Wer sich auf dem Laufenden halten will, kann sich meine Zeiten gratis per SMS aufs Handy schicken lassen. Hierfür unter meiner Startnummer 1359 hier registrieren.
Gepackt wird heute Abend, das Rad muss auch noch auf das Rennen eingestimmt werden. Steht bis jetzt ganz ruhig und gelassen da. Am Samstag wird es leiden. Werde ich auch leiden? Das hängt meines Erachtens von zwei wesentlichen Fragen ab:
1.) Sind die läppischen 40.000hm Vorbereitung genug für fünf Alpenpässe an einem Tag?
2.) Werde ich mit Kompakt und 11-25 über die Berge kommen?
Morgen um 9:00 Uhr geht es mit meinen Spezis Tilli und Thorsi nach CH-Meiringen. Am Freitag wollen wir die Eigernordwand besichtigen. Ich nehme mal vorsichtshalber das Kletterset mit. Bügeleisen, Götterquergang und Spinne klingen sehr interessant ;-)
Am Samstag um 6:45 ist Start in Meiringen. Es gibt verschiedene Messpunkte auf der Strecke. Wer sich auf dem Laufenden halten will, kann sich meine Zeiten gratis per SMS aufs Handy schicken lassen. Hierfür unter meiner Startnummer 1359 hier registrieren.
Freitag, 24. Juli 2009
Overdistance

Habe heute 8-9 Flaschen gebraucht und ich kann mich an eine Tanke nicht mehr erinnern. Solche Blackouts kenne ich eigentlich nur aus früheren Zeiten, und da war gewiss kein Wasser in den Flaschen.
In den nächsten Tagen werden noch paar Höhenmeter gefahren.
Sonntag, 19. Juli 2009
M4+G1<5H

Diese Ungleichung sagt nicht jedem etwas. Ich will damit aber nicht andeuten, dass sie unlösbar ist ;-)
Heute früh hat es wieder mal geregnet. Was soll's! Das Rad war von gestern noch eingesaut. Es sollten wenigstens 2-3 Stunden drin sein. Bewaffnet mit Überschuhen, Regenjacke und Winterhelm ging es Richtung Miltenberg. Das Wetter spielte noch mit, also weiter bis nach Wertheim. Ich bekam langsam nasse Füsse, aber vom Regen. Richtung Marktheidenfeld sah der Himmel freundlicher aus, also weiter in diese Richtung. Naja, man ahnt es ja schon: Am Ende ist es dann doch das Mainviereck geworden.
Insgesamt bin ich die halbe Strecke bei Nässe (manchmal nur von unten), einzelne Abschnitte in der Sonne im kurzen Trikot gefahren.
Zu Hause konnte ich dann auf der Couch Contadors Husarenritt hinauf nach Verbier bewundern.
Ein Radsport-Sonntag nach Maß!
Samstag, 18. Juli 2009
Raining Man

Heute musste mal wieder eine Trainingseinheit für das Alpenbrevet absolviert werden. Nur wie soll man bei diesem Aprilwetter mehrere Stunden fahren ohne nass zu werden?
Der erste Guss hat mich nach 50m wieder umkehren lassen. Hatte noch nicht mal den Tacho gestartet.
Beim zweiten Versuch nach Süden und Norden geschaut. Für den Norden entschieden, der sah zumindest hellschwarz aus. Bin dann immer den vermeintlich hellen Punkten am Himmel gefolgt bis ich irgenwann in Seligenstadt ankam. Der iPod spielte gerade "It's a raining man" von den Weather Girls. Prompt fing es an zu regnen. Sofort umgekehrt und mit Highspeed vor den Tropfen geflüchtet. Warum hatte ich kein Sunshine-Lied? Letzen Endes bin ich bei Windstärke 4 dann doch insgesamt 120km gefahren. Wie es morgen wohl wird?
Sonntag, 12. Juli 2009
Klein aber fein
... war die Gruppe der Jedermann/-frau Tour der Spessart-Biker, die ich heute durch die Sonnenhänge entlang des Maintals ziwschen Elsenfeld und Klingenberg führen durfte. Sind mir sonst Prozessionen gefolgt, waren wir heute zu fünft sehr homogenen und Dank Ines mit einer sehr guten Bikerin unterwegs. Insgesamt sind wir 45km und 800hm sehr lustig unterwegs gewesen. Die Trails auf dieser Tour kommen immer wieder gut bei den Teilnehmern an.
Thread der Tour
Bilder zur Tour
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Mittwoch, 8. Juli 2009
Allmountain Hardtail

Allmountain Hardtail? Das gibt es doch gar nicht! Da ich ausschließlich Hardtails fahre (bis jetzt), habe ich nach dem Verkauf meines alten Grand Canyon ein neues Hardtail für alles Mögliche gesucht. Möglich sollen damit Touren, Alpencrosse und Winterfahrten sein. Ein "Mädchen für alles" eben. Ausgestattet mit viel Federweg (100mm) erfüllt es somit die Voraussetzungen für ein "Allmountain".
Mir fiel sofort das geringe Gewicht ins Auge. Deswegen habe ich mal in der linken Hand das Canyon und in der rechten Hand mein Specialized Marathon gegenüber gehalten. Die rechte Hand hat es etwas weiter nach unten gezogen. Somit qualifiziert sich das Canyon nun auch für Renneinsätze. Das werde ich demnächst mal testen. Die ersten Testfahrten waren schon mal sehr viel versprechend.
Sonntag, 5. Juli 2009
Spessarträuber

Heute ging's wieder auf die Extrem-Strecke der Spessarträuber RTF. Die Strecke ist gespickt mit sehr giftigen Steigungen, die eigentlich ein drittes Kettenblatt oder zumindest ein großes Pizzablech rechtferigen würden. Alles in allem die RTF mit den schönsten Streckenabschnitten im Kahlgrund und Spessart. Perfekt!
Dienstag, 30. Juni 2009
Testfahrt Kopfbedeckung

Lange war ich auf der Suche nach einem neuen Helm. Mein LAS ist im Sommer eher ein Brutkasten, deswegen wird er jetzt zum Winterhelm degradiert. Nach einem ersten Fehlkauf (Bell Sweep) habe ich nun den Atmos endlich in den Händen, oder besser auf dem Kopf. Die erste Fahrt heute war schon mal viel versprechend. Kein Tropfen Schweiß vergossen, obwohl es 30 Grad hatte.
Sonntag, 28. Juni 2009
Spessart-Bike Marathon
Ziel erreicht?
Ich wollte in meiner Altersklasse unter die ersten 15 fahren und peilte hierfür eine Zeit von 2:55 an. Dafür wollte ich gleich von Beginn an das Tempo hoch halten, aber auch für den letzen Anstieg noch genügend Reserven haben. Ersteres ist mir jedenfalls gelungen. Am Grabig hatte ich zwar noch Reserven, bin aber im Finish nicht ganz an meine Grenzen gegangen. Ich habe immer Angst, ich kippe tot vom Rad (wenn jemand einen guten Psychologen kennt …).
Somit wurde ich 16. in meiner Altersklasse (Sen 2) und 81. im Gesamtklassement. Bei 1036 Finishern bin ich mit diesem Ergebnis nicht unzufrieden. Unzufrieden nur, dass ich nicht 16 Sekunden schneller war, denn die Zeit von 3:00:15 sieht blöd aus. Ich gebe hiermit dem Schleicher auf der letzten Abfahrt die Schuld!
Als Erfolg ist zu verbuchen, dass ich Gabi Stanger geschlagen habe und somit (ich glaube zum ersten Mal) keine Frau vor mir platziert war. Und wer Frau Stanger kennt, weiß diese Leistung umso höher einzuschätzen ;-). Nächstes Jahr fahre ich bei den Damen mit, dann klappt’s mit dem Podium.
Allerdings werde ich der Mittelstrecke nun endgültig Adieu sagen. Dieses Rennen ist von purer Hektik und Nervosität geprägt. Ich werde mal die Langstrecke testen, obwohl ich mich da mit Platzierungen im mittleren Drittel zufrieden geben muss. Kommt mir aber als Genuss-Racer bestimmt entgegen ;-)
Um die Eingangsfrage zu beantworten: Mein persönliches Ziel nicht, aber ich habe immerhin heil "das" Ziel erreicht.
Bilder in meiner Galerie
Weitere Bilder bei den Spessart-Bikern

Sonntag, 21. Juni 2009
Kühler Sommeranfang
Heute nahm ich an einer Tour der Spessart-Biker teil. Naja, nicht ganz. Ein bunter Haufen von Bikern (13) setzte sich nur mühsam in Bewegung. Nach einer halben Stunde im absolut regenerativen Bereich setzten Alfred und ich uns von der Gruppe ab um die letzte Trainingseinheit für den Spessart-Bike Marathon zu absolvieren.
Mal ne Frage am Rande: Wann wird's mal wieder richtig Sommer? Zum Glück wurden wir nicht nass, aber mit 16 Grad war es für den Sommeranfang entschieden zu kühl.
Sonntag, 14. Juni 2009
Centgraf RTF

Eigentlich war der Centgraf Marathon geplant. Den kannte ich jedoch schon vom letzten Jahr, deswegen wollte ich mir dieses Jahr die 165km Strecke anschauen. Mit fünf weiteren Vereinskollegen gingen wir an den Start. Ich wollte es heute gemütlich angehen, so gesellte ich mich zu den drei Kollegen, die sich für die 115 entschieden hatten, und ließ Tilli und Thorsi davon ziehen.
Meine Begleiter wollten wohl nicht so recht mit mir fahren, also beschloss ich nach 30km, dass T&T nun genug Vorsprung hatten ;-)
Alleine strampelte ich vor mich hin bis irgendwann am Horizont die Powergruppe vor mir auftauchte. Am Kontrollpunkt bei km90 hatte ich sie dann eingeholt. Irgendwie lief es ganz gut, sodass ich mich mit einem weiteren Fahrer am Anstieg nach Neudorf von T&T verabschiedete. Zu zweit fuhren wir den Rest zum Ziel. Mein Begleiter war dabei so freundlich mir die Führungsarbeit zu überlassen.
Schließlich waren es 172km und 2200hm bei einer Fahrzeit von 5:40h, also ein guter 30er Schnitt.
Samstag, 13. Juni 2009
Plattfuß mit Eis

Bei diesem Wetter muss man ja aufs Rad. So bin ich heute locker nach Wertheim und habe dort meinen ersten Plattfuß mit dem Rennrad erleben dürfen. Was für eine Freude, wenn man zwar einen Schlauch, aber keine Pumpe (und Reifenheber) dabei hat. Der Gott der Radfahrer schickte mir jedoch gerade zur richtigen Zeit ne Tankstelle vorbei. Belohnt habe ich mich schließlich in Elsenfeld mit einem Radfahrer-Eis. Tilli kam dann auch noch überraschend vorbei.
Dienstag, 9. Juni 2009
Tagestour durch Bayern

Wie komme ich am besten von Mering (Landkreis Aichach) nach Elsenfeld? Die Strecke hatte ich mir auf vier DIN A4 Blättern ausgedruckt und war ursprünglich in der umgekehrten Richtung geplant.
Früh startete ich erst Mal Richtung Augsburg. Dort galt es den Berufsverkehr ohne bleidende Schäden zu überstehen. Die weiteren Stationen hießen Wertingen, Nördlingen, Crailsheim, Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Miltenberg. Ich hatte mächtig Glück mit dem Verkehr und nach exakt 300km und 10 Stunden war ich zu Hause.

Sonntag, 31. Mai 2009
Pfingsten fährt man in Bimbach ...

... doch zunächst muss man nach Bimbach. Also starteten wir um ca. 4:00 Uhr Richtung Rhön. Gefrühstückt wurde im Bordrestaurant. Eine halbe Stunde vor Startbeginn erreichten wir schließlich Bimbach. Dort musste ich leider zur Kenntnis nehmen, dass mein Rucksack mit den notwendigen Utensilien für eine bessere Sicht (Kontaktlinsen), ein geschmeidiges Hinterteil (Arschcreme) und kalte Abfahrten (Windweste) nicht im Auto auffindbar war.
Statt Resignation machte sich eine leichte Portion Wut in mir bemerkbar. Den eigentlichen Start verpassten wir um fünf Minuten. Mit mächtig Druck wurde das Feld von hinten aufgerollt.
Am Ende absolvierten wir die Strecke von 215km und 3580hm in 7:14 Stunden (16 Minuten schneller als 2008).
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